Wettbewerb
Erneuerung Kunstmuseum in Thurgau

XIV MINUS III

ARGE mit Gregor Katz, dipl. FH MA und
Dillier Architektur, Basel | 2021

Die Kartause bildet innerhalb der Klostermauer einen eigenständigen Mikrokosmos, der über die Jahrhunderte geformt wurde. Das Kernstück bildet der Klosterbau selbst mit dem grossen Kreuzgang und den Mönchsklausen. Durch die Rekonstruktion aus den 80er Jahren durch Anotiol + Huber ist die Gesamtanlage in ihrer Form wieder vervollständigt. 

Das Projekt XIV MINUS III versucht mit einem minimal sichtbaren Eingriff den neuen Ansprüchen gerecht zu werden und den Charakter der Anlage zu respektieren. 

Die Rekonstruktion der zwei Klausen wird genutzt, um dem Museum einen neuen Auftritt zu verleihen.
Durch den neu positionierten Eingang, der direkt in das Herzstück der Kartause führt, wird eine neue Wahrnehmung und Abfolge der Räume erreicht. Gleichzeitig ermöglicht diese Positionierung und das Drehen des bestehenden Lifts einen barrierefreien Zugang zu allen Räumen. 

Die Anlieferung mit dem Warenlift präsentiert sich in der Form eines eigenständigen ‚Kunstturms‘ und dockt an den Ausstellungskorridor an. Diese überhöhte Ausformulierung als abstraktes Volumen wird zur Präsentationsfläche zum Museumsvorplatz. 

Die wiederaufgebauten Klausen heben sich durch die geschlossene Stirnfassade subtil von den Bestehenden ab. Mit der neuen Sichtachse wird ein räumlicher Kontext geschaffen, der den Skulpturengarten attraktiv einbindet. 

Mit diesem Auftakt werden die Besuchenden empfangen und über die Treppe in die neue Museumswelt geleitet. Die Lobby als zentraler Raum wird zum Startpunkt der Rundgänge durch die Kartause. Die neuen Ausstellungsflächen ergänzen das vorhandene Angebot mit einer zusätzlichen Raumdimension. Durch die Ausformulierung als ‚white cube‘ bieten sie eine neutrale Ausstellungsumgebung. Gemeinsam mit den historischen Gewölbekellern werden die ‚white cubes’ in ein Raumkontinuum eingebunden. Alt und Neu bilden ein Zusammenspiel von unterschiedlichen Raumtypen, die breit gefächerte Ausstellungsformate ermöglichen.